Junge Klimaforscher aus
NRW treffen sich, tauschen sich aus, stellen ihre Klimaprojekte vor
und diskutieren mit Politikern und Fachleuten aus der Region
tragfähige Lösungen für eine lebenswerte Zukunft. Der Verein GLOBE
e.V. Paderborn plante und organisierte in Kooperation mit der
Gesamtschule Elsen und dem Gymnasium Schloß Neuhaus am Freitag und
Samstag für 110 Schülerinnen und Schüler aus dem Gymnasium
Pulheim, der Gesamtschule Hagen-Haspe, der Gesamtschule
Paderborn-Elsen, der Grundschule Köllerholz Bochum und dem Gymnasium
Schloß Neuhaus eine Klimakonferenz und konnte die Sparkasse
Paderborn-Detmold und die Naturschutzstiftung Senne als Förderer und
Unterstützer gewinnen.
Zur Begrüßung erfreute
die Bigband in der Aula des GSN die Besucher mit toller Musik und
Schulleiter Bernhard Gödde konnte neben den teils weit gereisten
Schülerinnen und Schülern auch Dr. Gerhard Lakmann von der
Biologischen Station Kreis Paderborn, Dr. Josef Bücker als Leiter
des BIO-S.O.S. Netzwerkes, Herrn Wolfgang Scholle von der SPD und
Frau Kerstin Haarmann von Bündnis 90/den Grünen begrüßen.
Der Vortrag von Dr. Bücker
„Der Automobilverkehr, das Wetter und die Luft, die wir atmen“
war der Beginn einer intensiven Tagung. Im Unterricht hatten die
Schulgruppen sich unterschiedliche Fragen gestellt und dazu
Forschungen betrieben. So erforschten die Schülerinnen und Schüler
der Gesamtschule Elsen mit BIO-S.O.S. die Luftqualität in Paderborn-
Elsen und setzten dazu besondere Pappelsorten in ihrem Schulgarten
als Ozon-Spürhunde ein. Auf dem Klimamarkt wurden die gewonnen
Ergebnisse am Freitag dann mit den Hagener und Bochumer Schulen
verglichen und unter dem kritischen Blick von Dr. Bücker diskutiert.
Die GSN GLOBE Wetter AG stellte ihren neuen Klimagarten vor und die
Pulheimer Forscher präsentierten ihre Ergebnisse aus einer
Bachuntersuchung. Wolfgang Scholle, Kerstin Haarmann und Dr. Gerhard
Lakmann zeigten sich von dem Engagement der Schülerinnen und Schüler
und der Qualität der Unterrichtsergebnisse beeindruckt und stellten
sich gleich im Anschluss an den Klimamarkt im Plenum den Fragen der
Jugendlichen. So gaben sie bereitwillig Antworten auf Fragen wie:
„Was tun Sie für den Ausbau der Radfahrwege? Warum senken Sie die
Buspreise nicht? Was tun Sie für den Schutz der Bäume? und Warum
sind Sie Politiker geworden?“ und erhielten vom Publikum viel
Applaus.
Einem gemeinsamen
Mittagessen und dem Besuch der Klimastationen im neuen Klimagarten
des Gymnasiums Schloß Neuhaus folgte der Umzug ins „Klimacamp“
auf den Sportplatz des TUS Mantinghausen. 84 Schülerinnen und
Schüler und 6 Lehrerinnen und Lehrer schlugen dort ihre Zelte auf,
um gemeinsam zu spielen, zu klönen, am Feuer zu sitzen, Stockbrot zu
backen und sich kennenzulernen. Es dauerte nicht lange und die ersten
Adressen wurden ausgetauscht. Ein besonderer Moment war die Landung
eines Weißstorches am späten Abend auf dem Flutlichtmast. Nach
einer kurzen Nacht warteten 6 Naturworkshops auf alle Teilnehmer. Von
9 – 12 Uhr bauten die Schüler Halbhöhlen für Grauschnäpper und
Bachstelze, zogen Geflecht in eine Plattform für den Weißstorch
ein, errichteten eine Nistwand für Wildbienen, zimmerten Rähmchen
für die Imkerei, probierten frischen Imkerhonig, gestalteten
Naturkunstwerke, beobachteten Himmel und Wolken und pflegten im
Steinhorster Becken unter der Anleitung von Dr. Lakmann wichtige
Naturschutzflächen.
So endete am Samstag die
Veranstaltung mit erschöpften aber zufriedenen Teilnehmern. Die
weitgereisten Gäste fuhren nicht fort, ohne sich für den gleichen
Abend noch auf einschlägigen Plattformen mit ihren neu gewonnenen
Freundinnen und Freunden zu verabreden.
Dank der Unterstützung
der Sparkassenstiftung und der Naturschutzstiftung Senne war es in
vieler Hinsicht eine einmalige und erfolgreiche Tagung.
Einmalig, dass das
Gymnasium Schloß Neuhaus mit Anna Heyne-Mudrich und die Gesamtschule
Elsen mit Matthias Oriwall und Angela Menneken gemeinsam die
Organisation übernahmen. Einmalig, dass die Schüler in
Mantinghausen den ersten Jungstorch seit 60 Jahren mit Begeisterung
auf dem Nest beobachten konnten und sich auch hierdurch zeigte, das
Naturschutz etwas bewirken kann. Einmalig die Aussage eines Schülers,
der feststellte, dass er noch nie sein Geschirr allein abgewaschen
hat. Einmalig auch, dass man sich einig war, so eine Tagung nicht
letztmalig durchgeführt zu haben.
Matthias Oriwall(Lehrer
der Gesamtschule Paderborn-Elsen)